Vorbereitungsfahrt zum Südseecamp

 

Anfang August haben wir uns wieder auf den Weg gemacht, um für eine solide Vorbereitung in die Heide zum Südseecamp zu fahren. Leider muss ich anmerken, dass ich mir das „Trainingslager“ total anders vorgestellt hatte.

Die lapidare Vorbereitung fing schon während der Anfahrt an. Kurz vor Hamburg merkte ich an, dass wir aufgrund von Staugefahr, die Autobahn verlassen sollten. Leider wurde ich überstimmt. Keine zwei Minuten später war es dann soweit, wir steckten fest in einer kilometerlangen Autoschlange. Eine gefühlte Stunde später nahmen wir die nächste Ausfahrt, um auf Landstraßen weiterzufahren. Kurz nach der Autobahnausfahrt kamen wir an eine Kreuzung. Ich meinte: „Rechts ab!“ Meine Mitspieler meinten links! Es dauerte geschlagene 10 Minuten bis sie einsehen mussten, das Links die falsche Entscheidung war.

Danach kamen sie auf die eigentlich gute Idee das Navi einzuschalten. Leider war das Navi älter als mein unmittelbarer Nachfolger des Antennen-Handys. Wie sehr sie auch versuchten das Vorkriegsnavi zu programmieren, es nützte nichts, laut diesem Ding fuhren wir weiter durch Feld und Flur. Lange Rede kurzer Sinn, letztendlich erreichten wir noch geradeso bei Tageslicht unseren Zielort.

Bevor wir auf dem Campingplatz fuhren, mussten wir noch einkaufen. Natürlich in dem gleichen Laden wie letztes Jahr. Auf Anweisung von Dietmar sollte ich vorerst im Auto warten, da ich im letzten Jahr angeblich u. a. den falschen Einkaufswagen gefüllt hatte. Meine Mitspieler wollten sich erst einmal vergewissern, dass kein Steckbrief von mir vorhanden wäre. Als sie schließlich feststellten, dass kein Phantombild von mir hing, hätte ich unter strengster Aufsicht mitkommen dürfen. Ich verzichtete freiwillig, was sich im nachhnein als großer Fehler herausstellen sollte.

Auf dem Campingplatz angekommen, meinten meine Mitspieler, dass die Joggingrunde aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entfallen müsste. Na gut, dachte ich, Taktikbesprechung und theoretische Fachkunde gehört ja auch zur Vorbereitung. Also Grill an und Getränke auf den Tisch. Als ich mich dann nach einem isotonischen Getränk erkundigte, bekam ich als Antwort: „Wir haben nur Bier, Cola und Havanna.“ Wusste gar nicht, das man Zigarren auch trinken kann.

Lange nach dem Essen dachte ich, dass wir nun langsam auf das Thema „Tischtennis“ zu sprechen kämen, aber weit gefehlt. Meine Mitspieler unterhielten sich über alles Mögliche nur nicht über Tischtennis und immer wieder „hoch die Tassen“! Später kam noch ein Gast zu uns, der sich mit dem Namen Christian vorstellte. Eine für mich äußerst fragwürdige Erscheinung mit suspekten Verhaltensweisen. Unauffällig bemerkte ich bei unserem Kapitain an, dass mir der Gast verdächtig vorkäme. Meine Vermutung, es könne sich um ein Spion vom TSV Immenrode handeln, wurde von Lothar nur belächelt. Gerade von unserem Mannschaftsführer hätte ich da mehr Einfühlungsvermögen erwartet.

Um Mitternacht herum startete ich einen letzten Versuch und sprach meinen Doppelpartner Dietmar auf meine Aufschläge, er nennt sie auch Einwürfe, an. Als ich als Antwort nur so etwas wie schön, schön war die Zeit und einer Frau deren Busen nur halb bedeckt war vorgesungen -unsere Nachtigall Acki würde sagen, vorgebrummt bekam, wusste ich, dass sich das Thema Tischtennis endgültig erledigt hatte. Vielleicht auch gut so, denn der Spion war ja schließlich auch noch da. Er wurde sofort von meinen Mitspielern integriert und trug maßgeblich zur guten Stimmung bei. Ist sicherlich geschult worden ... sehr, sehr verdächtig.

In den frühen Morgenstunden gingen wir dann schließlich schlafen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit u.a. leckerem Bienenhonig für alle, tschuldigung Dietmar, für fast alle, startete ich einen allerletzten Versuch: „Na wie sieht es aus, Schläger und Bälle in die Hände und dann lasst uns starten!“ Von Dietmar und Lothar kamen nur Kommentare wie: „Nee, keine Lust, wir müssen noch aufräumen, erst einmal ausruhen.“ Erstaunlicherweise wollte Tom mit. Er sagte, er hätte da was gesehen. Schläger und Bälle hätten die da auch, bräuchten wir nicht mitnehmen. Hatten die auch, nur musste man diese Bälle nicht mit dem Schläger über ein Netz auf die andere Tischhälfte befördern, sondern auf eine Bahn in ein Loch. Na immerhin Ballsport.

Nach dem Minigolf informierten wir die beiden Querulanten, dass wir zum See gingen, um auf den Deichterrassen noch ein Bier zu trinken, Da hieß es dann nicht mehr keine Lust, erst mal ausruhen, nee da waren sie gleich zur Stelle.

Weil es heiß war, hielten wir uns im Schatten auf. Da sah ich ihn wieder, den Gast von gestern. Mit einem Schlauchboot mitten auf dem See in der prallen Sonne. Im Gepäck zwei Kinder, die sich prächtig amüsierten, was man von Christian nicht sagen konnte. Immer wieder konnten wir beobachten, wie er seinen Brummschädel hielt. Schadet gar nichts!!

Am Nachmittag haben wir dann Lothar seinen Vater und unseren ehemaligen Jugendtrainer Rolf besucht, der seit vielen Jahren schon auf dem Campingplatz lebt. Rolf, der mittlerweile schon 85 Jahre alt wird, geht es bis auf ein paar Zipperleins gut. Wir sprachen über alte Zeiten und ihm war es wichtig, dass wir alle seine früheren Weggefährten aus Göttingerode recht herzlich grüßen.

An diesem Abend gingen wir zeitiger schlafen, um für den Abreisetag fit zu sein. Mein an sich tiefer Schlaf wurde in dieser Nacht mehrmals unterbrochen. Immer wieder wachte ich auf, warum war mir zunächst nicht bewusst. Als ich gerade nach einer kurzen Wachphase wieder am einschlafen war, bemerkte ich, wie Dietmar mit dem Kopfkissen auf mein Gesicht einschlug verbunden mit den Worten, nicht schon wieder. Was diese Aktion bewirken sollte, kann ich beim besten Willlen nicht erahnen.

Am nächsten Morgen sprach ich ihn auf seine Kopfkissenattacke an, Er meinte, dass ich das Glück genießen sollte, dass er mit dem Kopfkissen nur zugeschlagen und nicht zugedrückt hätte. Vor Gericht wäre er in dieser Notsituation sicherlich mit einer Bewährungssprache davongekommen.

Nach einem gemütlichen Frühstück ging es dann wieder nach Hause. So viel zu unserem Trainingslager.

How auch ever, solange Dietmar mit einem gefüllten 10 l Eimer noch die Treppen hochlaufen kann, ohne dabei die Hände zu benutzen und Lothar auf den Gerüsten an seiner Hausfassade herumturnt wie ein Schimpanse, sollten wir zumindest im konditionellen Bereich gut für die kommende Saison vorbereitet sein.

 

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